Die ordentliche Mitgliederversammlung 2018 des DSV fand am 18. Februar statt. Ein Fünftel der Mitglieder war an diesem Sonntag persönlich in Kassel erschienen und nahm in zum Teil angeregten, aber stets sachlich und zielorientiert geführten Diskussionen die Weichenstellungen für die weitere Verbandsarbeit vor. Die direkte Aussprache des Vorstandes mit den Mitgliedern, also ohne die in anderen Verbänden zwischengeschalteten Delegierten, bringt Frische in den Meinungsbildungsprozess und bindet alle Mitglieder direkt ein.
Wichtiges Thema dieser Versammlung war die Neugestaltung des Führungsteams im DSV zur Lösung der nächsten Aufgaben. Fred Gai und Jörg Zinnert hatten bereits frühzeitig erklärt, dass sie aus persönlichen Gründen von ihren Ämtern im Vorstand zurücktreten. Gerade in der Gründungs- und Aufbauphase des DSV war die Erfahrung der beiden für den DSV eine wichtige Unterstützung. Die Versammlung dankte beiden für ihr Engagement. Jörg und Fred werden auch in Zukunft den DSV unterstützen.
Dr. Meike Müller erklärte, dass sie vom Amt der ersten Vorsitzenden zurücktritt, aber ihre Erfahrung und Kompetenz als Mitglied des Vorstandes weiter einbringen würde. Die Versammlung bedankte sich bei Meike für ihre wichtigen Beiträge in der Gründungs- und Aufbauphase. Neben ihrem Engagement im und für den DSV wurde in der Würdigung auch auf ihre weiteren Tätigkeiten auf nationaler und internationale Ebene des Segelflugs verwiesen. Ohne Meike wäre der DSV heute nicht so erfolgreich.
Mit Dr. Mario Wichmann hat sich ein Kandidat mit großer Erfahrung und umfangreichen Kenntnissen in der Verbandsarbeit und in den Sachthemen um das Amt des ersten Vorsitzenden beworben. Mario ist seit vielen Jahrzehnten Segelflieger, fliegt aktiv auf der Dahlemer Binz, ist Fluglehrer und hat als ehemaliger Vizepräsident eines großen Landesverbandes tiefgehende Einblicke in die Führung von Verbänden und zudem in die Themenbereiche Flugsicherheit, Ausbildung und Lufttüchtigkeit von Segelflugzeugen und Motorseglern gewonnen. Seine Wahl erfolgte genauso einstimmig wie die Wahl von Dr. Meike Müller als stellvertretende Vorsitzende. Rainer Meng verbleibt bis zum Ende seiner Wahlperiode bis 2019 im Amt und steht dem DSV weiterhin als erfahrener Sachwalter der Segelfluginteressen zur Verfügung.
Dem DSV ist es mit diesen Wahlen gelungen, die angekündigte personelle Veränderung in der Vorstandsarbeit zu vollziehen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die vorhandene Sachkompetenz erhalten bleibt. Mit dem Team Dr. Mario Wichmann als Vorsitzendem und Dr. Meike Müller sowie Rainer Meng als stellvertretende Vorsitzende ist der DSV für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt.
Der umfangreiche Bericht des Vorstandes und der Referenten über die Arbeitsfelder des DSV führte den Mitgliedern vor Augen, dass der DSV den Anspruch, die Interessenvertretung Segelflug in Deutschland zu sein, zielführend ausfüllt. Unsere fundierte und zielorientierte Sacharbeit, gepaart mit dem notwendigen Verständnis für mögliche Zwänge anderer beteiligter Stellen, hat den DSV zu einem anerkannten und geschätzten Ansprechpartner bei den Behörden und den zuständigen Stellen werden lassen. Das gilt für das ganze Spektrum aller Themen, die für den Segelflug relevant sind.
Eine intensive Aussprache entwickelte sich um die Fragestellung der angestrebten Mitgliedschaft des DSV im DAeC. Der Vorstand berichtete, dass der Aufnahmeprozess von einigen DAeC-Mitgliedsverbänden und -Funktionären nicht im Rahmen der DAeC Satzung beurteilt wird, sondern durch Maßnahmen zeitlich behindert wird. Die Mitgliederversammlung des DSV erteilte dem Vorstand den Auftrag, den beschlossenen und eingeschlagenen Weg zunächst weiter zu verfolgen. Sollte die Aufnahme in den DAeC als Dachverband in diesem Jahr nicht erfolgen, behielt sich die Versammlung vor, im nächsten Jahr die Lage neu bewerten und dann eine Positionierung außerhalb des DAeC vorzunehmen und den erfolgreichen Weg anderer Luftsportverbände zu beschreiten, vielleicht sogar im Verbund mit diesen.
Die für die Verbandsarbeit notwendigen Regularien wurden sachlich abgehandelt. Bei der Festlegung der Beiträge wurden konkrete Vorschläge aus der Versammlung eingebracht und die Beschlussvorlage des Vorstandes zugunsten einer einheitlichen Definition für die Beitragssätze von jugendlichen Mitgliedern angepasst und entsprechend abgestimmt. Auch hier zeigte sich der Vorteil der unmittelbaren Mitgliedschaft, die zu konstruktiven Lösungen führt, die direkt aus der Mitgliedschaft kommen.
Im Rahmen der weiteren Mitgliedergewinnung für den DSV wurde diskutiert, wie neben der hohen Bekanntheit des Verbandes auch die Motivation der Segelflieger noch weiter erhöht werden kann. Die wertvollen Hinweise werden in einem Workshop zu diesem Themenbereich von einem kleineren Arbeitskreis aufgenommen und dann zu einem Konzept mit konkreten Bausteinen zur Umsetzung zusammengeführt. Die Geschäftsstelle konnte berichten, dass nunmehr die ersten Vereine aus verschiedenen Bundesländern mit ihren Segelfliegern Mitglied im DSV werden.
Die Jahresversammlung 2018 hat gezeigt: Der DSV ist quicklebendig, erneuerungsfähig und zu Lösungen bereit, wenn diese noch besser den Interessen des Segelfluges dienen. Ein Mitglied brachte es auf der Versammlung auf den Punkt: „Wir können nur hoffen, dass viele Segelflieger das schleichende Aussterben unseres Sportes erkennen.“ Die Anzahl der Mitglieder im DSV nimmt kontinuierlich zu, das Angebot und die klare Struktur unseres Verbandes werden von den Segelfliegern angenommen. Die Leistungen für die Vereine und die Einzelmitglieder werden mit hohem Sachwissen aus dem Verband immer weiter entwickelt. Die bisherige Organisation mit zersplitterten Kompetenzen und hohem Verbrauch an Kapazitäten und Geld der Segelflieger bietet jedenfalls keine Lösungen. Daher ist der DSV das Modell, wie es in der gesamten Segelflugwelt zu finden ist: ein Verband für den Segelflug für das ganze Land. Der DSV hat dafür den kooperativen Ansatz, um hierbei alle Segelflieger und regionalen Organisationen einzubinden.