Deutscher Segelflugverband e.V.

Inmitten des gemeinsamen Kampfes zur Überwindung des Lockdowns und der Begrenzung der Schäden für SPORTDEUTSCHLAND durch die weiter anhaltende Pandemie haben wir vorgestern Abend eine wegweisende, für uns aber gleichzeitig enttäuschende Vorentscheidung des Internationalen Olympische Komitees (IOC) für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2032 zur Kenntnis genommen. Auf Empfehlung der „Future Host Commission“ wird das IOC mit dem Bewerber Brisbane/Australien in einen so genannten „targeted dialogue“ eintreten und gewährt damit dem Favoriten von der Gold Coast eine exklusive Verhandlungsposition zur Ausrichtung der Spiele 2032. Eine Folge dieser Entwicklung ist nun zwangsläufig, dass wir mit der privaten Initiative Rhein-Ruhr, die leidenschaftlich und hochprofessionell den Traum von Olympischen und Paralympischen Spielen in Deutschland verfolgt und ebenfalls eine mögliche Bewerbung für 2032 vorbereitet, die Situation nach diesem Rückschlag völlig neu bewerten müssen.

Wir haben in den vergangenen Monaten mehrfach darüber informiert, dass die von uns mit der Initiative Rhein Ruhr City 2032 abgesprochene Vorgehensweise einen klaren Fahrplan für das Jahr 2021 vorsah: zuerst ein überzeugendes Konzept finalisieren, dann die Finanzierung klären, mit diesen Ergebnissen die Bevölkerung befragen und auf dieser Grundlage dann ggf. die Zustimmung der DOSB-Mitgliederversammlung im Dezember 2021 einholen. Damit wären wir voraussichtlich ab Beginn des Jahres 2022 in der Lage gewesen, in die vertiefenden Gespräche mit dem IOC einzutreten.

Rhein Ruhr City 2032 hat professionell und mit hohem Engagement gearbeitet und sich im Sinne des besprochenen Fahrplans auf den Weg gemacht. Spätestens mit der Entscheidung des IOC, das Bewerbungsverfahren zu ändern und nicht mehr strikt auf eine Vergabe sieben Jahre vor den Spielen zu setzen, war es eine durchaus denkbare Option, dass bereits vor 2025 entscheidende Weichenstellungen und ein Zuschlag erfolgen könnten. Auch wenn es vor wenigen Wochen erste Signale des IOC gab, dass möglicherweise eine zeitnahe Entscheidung erfolgen könnte, kam die Entscheidung nun doch überraschend schnell. Diese ist jedoch gleichzeitig vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie aus Sicht des Weltsports durchaus nachvollziehbar: Berechenbarkeit und Planungssicherheit für die olympische Bewegung haben gerade in den zurückliegenden zwölf Monaten seit Beginn der Pandemie nochmals deutlich an Bedeutung gewonnen.

Wie sehr uns die Zukunft von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland am Herzen liegt, zeigt sich auch dadurch, dass wir am kommenden Mittwoch im Sportausschuss des Deutschen Bundestags gemeinsam mit Stephan Mayer, dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI), das in diesen Tagen fertiggestellte Abschlussdokument der „Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen“ vorstellen werden. Mithilfe dieser Strategie wollen wir Sportgroßveranstaltungen in Deutschland mit positiver Wirkung auf Sport und Gesellschaft in den kommenden Jahren trotz international intensivem Wettbewerb weiterhin erfolgreich akquirieren und gestalten. Zeitnah werden wir Ihnen das Dokument zusenden und die weiteren Abstimmungen zur künftigen Vorgehensweise für die nächsten Konferenzen vorbereiten.

Mit sportlichen Grüßen

Alfons Hörmann Veronika Rücker
Präsident Vorstandsvorsitzende

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