Der AUL-Segelflug des DSV war beim Abstimmungsgespräch am 18. Oktober 2017 für die Luftraumänderungen 2018 bei der DFS in Langen mit Thomas Liebert (Vorsitzender), Thomas Buch und Günter Bertram vertreten. Das jährliche Treffen bei der DFS dient zum einem dem Rückblick und dem Erfahrungsaustausch zu den zuletzt eingeführten Luftraumänderungen. Zum andern werden die Vorschläge der DFS und der verschiedenen Luftraumnutzer für das kommende Jahr zur Diskussion gestellt.
Rückblick 2017
Schwerpunkt der in 2017 eingeführten Änderungen ist das neu eingeführte Luftraummodul „TMZ mit Hörbereitschaft“. Aus Sicht der DFS wurde berichtet, dass diese neue Luftraumform als hilfreich und der Sicherheit dienlich angesehen wird, was von den AUL-S-Vertretern als Mitinitiatoren besonders positiv aufgenommen wurde. Nachdem die Anfangsschwierigkeiten der Einführungsphase überwunden scheinen, wurde die Hoffnung und Forderung mit Begründung wiederholt, dass nun restriktivere Lufträume D auf "TMZ mit Hörbereitschaft" zurückgestuft werden können.
Weitere Rückblicke betrafen Frankfurt/Main, Hahn und München. Während für Hahn und Frankfurt/M. weitergehende Anträge vorlagen, wurden gegen die Münchener Änderungen aus 2017 massive Einwände der Münchner Luftsportler durch den AUL-S vorgetragen und eine weitgehende Rücknahme der letztjährig erfolgten Luftraumabsenkungen im SW und NO Münchens gefordert. Gemeinsam mit den Vertretern der betroffenen Vereine hatte der AUL-S die begründeten Forderungen vorbereitet und der DFS vorher übermittelt. Das Thema wird kurzfristig bei einem Regionaltreffen in eine weitere Runde gehen.
Planungen 2018
Köln/Bonn und Düsseldorf
Ein Schwerpunkt der von der DFS gewünschten Änderungen war der Bereich Köln/ Düsseldorf. Hier wird es gravierende, aber nur temporär wirksame Änderungen geben, die wegen der Sanierung der Bahnen Köln 14/32 erforderlich werden. Weiterhin wünscht die DFS in insgesamt 6 Bereichen eine Ausweitung, um den IFR Verkehr im Luftraum „C“ halten zu können. Der AUL-S hat diese Maßnahmen wegen der negativen Auswirkungen auf unseren Sport zum Teil in Frage gestellt und in einem Fall abgelehnt. Über Flexibilisierungsmaßnahmen (Segelflugsektoren) wird es Anfang November regional koordinierte Gespräche geben. Der AUL-S wird hierbei vertreten sein.
Stuttgart
Für die Lufträume C und D Stuttgart wird es Änderungen zwischen den beiden Luftraumarten geben, die aber den Segelflug nicht betreffen werden.
Vorschläge AUL-S / DSV
Im Rahmen der Vorbereitung hatte der AUL-S erneut die folgenden Forderungen vorgestellt und begründet. Sie waren vorher an die DFS und die Teilnehmer versandt worden:
- Rückstufung des Luftraums D Paderborn in eine TMZ mit Hörbereitschaft, die aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem neuen Modul "TMZ mit Hörbereitschaft" sowie dem Kriterienkatalog begründet wird.
- Aufhebung der TMZ Saarbrücken, da alle Gründe, die ehemals zur Einführung einer TMZ geführt hatten, nicht mehr vorliegen. Außerdem wird seit Jahren der Schwellenwert für die Einrichtung einer TMZ per Kriterienkatalog unterschritten.
- Anhebung der Untergrenze der TMZ Hahn von 4.500 auf 5.500 ft., u.a. als logische Folgerung aus der Anhebung der Obergrenze von FL 65 auf FL 75.
- Anhebung der Westecke des Luftraums “C“ Frankfurt westlich von Bad Kreuznach auf FL 65, da dieser Bereich nach der Analyse von Flugaufzeichnungen nicht beflogen wird und nach Wegfall des Balkons ohnehin keinen Sinn macht.
Airlines
Einem erneuten Versuch der RyanAir, den kompletten Bereich der TMZ Niederrhein in einen Luftraum „D“ umzuwandeln, wurde vom AUL-S mangels der Vorlage von Fakten vehement widersprochen. Es wurde um eine sachlich begründete und von Fakten belegte Antragstellung gebeten.
DAeC-Bundesausschuss Unterer Luftraum - BAUL
Ein Antrag für eine Umstrukturierung und Verkleinerung des inneren Bereichs des Luftraums „C“ Frankfurt wurde nur erwähnt, aber nicht besprochen.
Vereinigung Cockpit
Der Wunsch der VC nach einer Umwandlung der Lufträume „D“ in „C“ für Hahn und Leipzig wurde nach Hinweis auf andere Möglichkeiten zur Vermeidung der Speedrestriction auf 250 kts. für „D“ und „E“ nicht weiter verfolgt.
Fazit/Zwischenstand
Keines der vorgetragenen Themen wurde an dem Tag entschieden. Da in fast allen Punkten keine Einigung über die Umsetzung der eingebrachten Anträge und Vorschläge erzielt werden konnte, wird es weitere Gespräche zwischen der DFS und den Vertretern der Luftraumnutzer geben, bevor dem BMVI endgültige Konzepte und Planungen für das kommende Jahr zur Entscheidung im Dezember 2017 vorgelegt wird. Die endgültigen Entscheidungen werden im BMVI getroffen.
Weitere Initiative DSV
Abschließend wurde noch der Antrag des AUL-S besprochen, der eine trilaterale Sensibilisierungskampagne (gem. Kriterienkatalog „Awareness Campaign“) fordert. Dies soll die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Luftraum erhöhen. Dieser Punkt ist vom DSV / AUL-S auch in der „Initiative Luftraum und Sicherheit“ des BMVI eingebracht worden. Hierzu haben wir in der DSV-Stellungnahme auf die teilweise nicht nachvollziehbaren Aussagen und möglichen Auswirkungen der BFU Studie deutlich hingewiesen. Zielgruppen der trilateralen Kampagne sind die Organisationen der DFS, der Vereinigung Cockpit und des Luftsports/der Allgemeinen Luftfahrt.